Die spannende Geschichte unseres Taschenbügels "OOPEN"
In unserem Shop tummeln sich tausende Artikel, die nur darauf warten, von DIY-Fans entdeckt zu werden. Doch einer sticht klar aus der Masse heraus. Na, hast du schon erraten, wer unsere Nummer 1 sein könnte? Hier ein paar Tipps: es gibt ihn im Mini-, Midi- und Maxi-Format, er erleichtert dir das Ein- und Ausräumen von Rucksäcken und Necessaires enorm und es gibt von uns die passende Bestseller-Anleitung mit dem gleichen Namen.
Natürlich ist die Rede von unseren beliebten Taschenbügeln "OOPEN"! Doch was macht die so speziell, dass ein ganzer Blogartikel darüber berichten kann? Klar, die halten deine Necessaires und Rucksäcke schön offen und unterstützen dich so beim Ein- und Auspacken deiner Habseligkeiten. Auch wenn du "OOPEN" schon kennst oder sogar schon für das eine oder andere DIY verwendet hast, den aufregenden Werdegang unserer Nummer 1 kennst du bestimmt noch nicht – und genau dem gehen wir hier auf den Grund.
Warum Taschenbügel?
Um das Jahr 2018 ist der Trend, Taschen und Necessaires mit solchen Bügeln zu versehen, auf unserem KREANDO-Radar aufgepoppt. Eine Kundenanfrage hat uns erstmals auf diesen Trend aus den USA aufmerksam gemacht, da man bei der Beschaffung dieser Bügel in der Schweiz schnell an Grenzen stiess. Die Idee hat es also durch trendbewusste Nähfans bis zu uns an den Bielersee geschafft – die benötigten Taschenbügel jedoch hatten noch eine holprige Reise vor sich.
Herzlich willkommen, "OOPEN"!
KREANDO wollte natürlich an der Spitze des innovativen Taschenbügel-Trends stehen: Unsere Ideenschmiede hat deswegen bereits Ende 2018 mit dem Tüfteln an einer passenden Anleitung begonnen. Versehen mit dem (zugegebenermassen etwas lustig tönenden) Arbeitstitel "blyb-off", entstand nach und nach ein ansehnliches Necessaire, das sich seit dem 24. Januar 2019 mit dem Namen "OOPEN" grosser Beliebtheit erfreut.
Auf dem Bild: Die erste Version unserer Anleitung "Bügel-Necessaire OOPEN"
Inspirationen für dein eigenes Bügel-Necessaire "OOPEN"
Aller Anfang ist schwer
Etwas mehr Erfindergeist musste her, um unser Bügelproblem zu lösen, denn diese mussten nach wie vor jenseits des Atlantiks bestellt werden. Die umständliche, langwierige und kostspielige Anlieferung der Taschenbügel von Übersee wurde aber schon nach der ersten Bestellung durch eine einheimische Produktion abgelöst.
Wir lieben lokale Zusammenarbeit!
Der Metallbauer unseres Vertrauens hat gemeinsam mit KREANDO einen Prototyp des Taschenbügels angefertigt und diesen unseren Wünschen entsprechend perfektioniert, bis die Masse, Robustheit und Funktionalität exakt unserer Vorstellung entsprachen. Das Endprodukt ging umgehend in die Serienproduktion über (das war auch dringend nötig, denn die Bügel "OOPEN" gingen weg wie warme Weggli). Bald schon musste aber nach einer anderen Lösung Ausschau gehalten werden aufgrund der schieren Menge an Taschenbügeln, die gefertigt werden mussten. Unser Metallbauer und sein Team stiessen schnell an ihre Kapazitäts-Grenzen mit all unseren Bügel-Bestellungen, die der Zwei-Mann-Betrieb nebst all den anderen "normalen" Aufträgen erledigen musste. Die Zusammenarbeit war von Erfolgen geprägt, doch wir mussten uns nach einer neuen Lösung umschauen, um dem grossen Volumen an Neubestellungen hinterherzukommen.
Alte Freunde werden neue Partner
Auf der Suche nach einem geeigneten Kooperations-Partner für dieses einzigartige Stück Metall war für KREANDO eine lokale Herstellung von grosser Wichtigkeit. Dann kam die Idee: Warum nicht die Zusammenarbeit mit einer sozialen Institution suchen? Somit übernahm ab Sommer 2019 die Stiftung Battenberg aus Biel die Herstellung. Durch ein Integrationsprojekt waren wir schon zuvor in Kontakt mit der Einrichtung. Die jahrelange Zusammenarbeit von KREANDO und der Stiftung Battenberg macht die Taschenbügel "OOPEN" heute zu etwas ganz Besonderem.
Aus OOPEN wird OONA: Der Rucksack mit praktischer Bügelöffnung
Auch nach 5 Jahren läuft noch alles rund
Während den nunmehr 5 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Battenberg und uns hielten wir stets engen Kontakt, um eine solide Produktionsplanung und reibungslose Kooperation sicherzustellen. Als im Jahre 2023 die Taschenbügel-Familie mit "OOPEN Mini" Zuwachs bekam, war auch unser Metallbauer mit seiner Erfahrung am Bau von Prototypen und deren Perfektionierung beteiligt. Aufgrund dieser Basis konnte die Stiftung im Handumdrehen auch die kleinsten Bügel in ihre Produktion mit aufnehmen.
Nur einmal kamen wir kurz ins Schwitzen: uns gingen die Bügel aus, HILFE! Doch die fleissigen Hersteller liessen uns nicht im Stich. Ganze 500 Stück waren schon fast fertig, es fehlten lediglich die kleinen schwarzen Schutzkappen an den Drahtenden. Das Atelier legte extra noch einen Zahn zu und somit waren die Taschenbügel am nächsten Tag für die Abholung bereit. Eine gute Seele aus unserem Team hat morgens auf dem Weg ins Büro einen kleinen Abstecher zur Produktionsstätte der Stiftung Battenberg gemacht und die Kiste mit 500 Taschenbügeln per Express im Wareneingang abgeliefert.
Integration durch Zusammenarbeit
Die Stiftung Battenberg unterstützt Arbeitssuchende bei der Integration in den Berufsalltag. Dabei werden die individuellen Talente und Stärken von Menschen jeglichen Alters, mit oder ohne gesundheitlichen Herausforderungen, aus der ganzen Schweiz gefördert. Vieles verbindet KREANDO mit der Stiftung Battenberg: Wir legen grossen Wert auf lokale und faire Produktion, Handanlegen und kreatives Werkeln gehören zu unserem Alltag und wir beide sind am wunderschönen Bielersee zuhause. Unsere spezielle Zusammenarbeit ist gezeichnet von einer rücksichtsvollen Umgangsform und gemeinsamer Planung der Produktion. So können beide Seiten sicherstellen, dass alles reibungslos nach Plan läuft. Das ist nicht selbstverständlich, da beide Parteien in gänzlich unterschiedlichen Bereichen tätig sind.
Wie wär's mit einem Blick hinter die Kulissen?
Um die Produktion der Taschenbügel etwas genauer anzuschauen, erklärt uns Dominique Conus, beruflich agogische Fachperson im Bereich Manuelle Fertigung der Stiftung Battenberg, die wichtigsten Abläufe in der Herstellung unserer Bügel "OOPEN". Danke vielmals an die Stiftung für diese exklusiven Einblicke aus erster Hand!
Wer stellt unsere "OOPEN"-Bügel her?
Mitarbeiter:innen mit angepasstem Arbeitsplatz (IV-Bezüger), welche die nötigen Fertigkeiten vorweisen, um die geforderte Qualität zu erfüllen, stellen in Handarbeit jeden einzelnen Taschenbügel her. Das ganze geschieht an der Juravorstadt 42 in Biel der Stiftung Battenberg, wo der Fachbereich "manArt." diverse weitere Verpackungsarbeiten ausführt. Die Stiftung ist so auch Partnerin verschiedener regionalen Mittel- und Grossbetriebe für einfache Montage- und Kontrollarbeiten.
Wie sieht der Arbeitsprozess der Bügel-Produktion aus?
In einem ersten Schritt werden die drei Meter langen Stäbe aus Inox-Stahl entfettet und gereinigt, bevor sie Einzelteile in der jeweils exakt richtigen Länge für unsere Taschenbügel geteilt werden (natürlich unter Berücksichtigung der Krümmungsdehnung). Nach dem Einstellen von Biegewinkel und Anschlag auf einem Biege-Apparat erfolgt das manuelle Biegen. Hier ist regelmässige Biegegeschwindigkeit und angepasste Andruckkraft wichtig, um den vorgegebenen Biegewinkel zu erreichen. Dieser Schritt ist herausfordernd und verlangt ein sehr gutes Gespür und einen konstanten Arbeitsrhythmus. Die Bügel werden anschliessend auf der Modell-Vorlage kontrolliert, bei Bedarf korrigiert und die scharfen Enden mit PVC-Kappen versehen. Mittels einer Etikette werden die Bügel in Paaren zusammengeklebt, diese werden sorgfältig abgezählt und abschliessend verpackt.
Worauf muss bei der Taschenbügel-Herstellung besonders gut geachtet werden?
In der dritten Etappe der Herstellung, beim Biegen, spielen mehrere Faktoren mit: So ist das Feder-Verhalten vom Inox-Stahl immer noch eine Herausforderung. Um den Endwinkel zu erreichen, muss der Stab überdehnt werden. Hierfür brauchte es viele Versuche. Die Überdehnung ist je nach Person und Temperatur verschieden. Es braucht hier Erfahrung und wie schon erwähnt Gespür, um zu genauen Resultaten zu kommen.
Dominique Conus fügt hier auch hinzu, dass die beteiligten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stolz darauf sind, bei diesem Auftrag mitwirken zu können und dass sich gerade die "Bieger:innen" stark in dieser Aufgabe identifizieren.
