Erfahre hier alles, was es über Garne, Seile, Kordeln und Schnüre zu wissen gibt
Auf der Suche nach neuem Material für dein aktuelles DIY-Projekt, bist du in unserem Shop über die Kategorie "Kordeln & Schnüre" gestolpert. Frisch fröhlich schaust du dir die bunten, vielfältigen Seilchen an, doch welches eignet sich für dein Vorhaben nun am besten?
Es ist unmöglich, sich in der grossen und weiten DIY-Welt zu bewegen, ohne mit Garnen, Seilen oder Kordeln in Berührung zu kommen. Ganz egal, welcher Art von kreativer Handarbeit du deinen ideenreichen Schöpfergeist verschrieben hast, in deinem Atelier finden sich bestimmt Näh-, Strick-, Makramee- oder Stickgarne, wahrscheinlich auch die eine oder andere Kordel. Ist dir auch schon aufgefallen, dass einige davon geflochten, andere gedreht sind? Was ist der Unterschied? Wofür sind sie am besten geeignet? Und weshalb gibt es sooo viele Bezeichnungen und wo kommen die her? Diese und weitere Fragen entwirren wir hier und versuchen dabei, allfällige lose Enden elegant miteinander zu verknüpfen, damit du beim nächsten Kordel-DIY den Faden nicht verlierst. Los geht's!
Gedrehte Seile: was, wofür und warum?
Hast du auch schon einmal ein Strickgarn aufgedreht, um es beim Vernähen einfacher in der Arbeit verstecken zu können? Wie der Name schon sagt, werden gedrehte Seile gedreht. Dabei werden für mehr Stabilität gleichzeitig mehrere Stränge miteinander verzwirnt, wodurch der typische Seil-Look entsteht. Die Technik ist sehr vielseitig und dient der Herstellung von feinen Nähfäden, flauschigen Strickgarnen und sogar superschweren und robusten Schiffstauen. Das Material kann variieren, doch das Prinzip ist immer das gleiche.
Drehen, drehen, drehen… kennst du's noch?
Du erinnerst dich bestimmt auch noch an deine selbstgedrehten Korden? Das war für mich in der Schule immer Highlight. Man konnte selbst die Farben passend zum Projekt – Turnbeutel, Schlüsselanhänger oder Ähnliches – wählen und dann mit Schere und Stift bewaffnet die eigene Kordel eindrehen. Das Endprodukt ist ein ausgefallenes, selbstgedrehtes Seil.
Eigene Kordel drehen: so geht's:
1. Schneide deine farbigen Fäden in der richtigen Länge so zu: Wunschlänge der fertigen Kordel mal 5 plus ca. 5 cm.
2. Lege deine Fäden aufeinander, falte das Ganze in der Hälfte, verknote die offenen Enden miteinander und befestige diesen Knoten an einem stabilen Gegenstand, wie etwa einem Tischbein oder einer Türklinke.
3. Am "Schlaufenende" beginnst du jetzt mit dem Eindrehen. Das geht am schnellsten, wenn du dafür einen Stift als "Hebel" zur Hand nimmst.
4. Wenn die Schnüre fest ineinander verdreht sind, faltest du das Ganze erneut in der Hälfte. Die Fäden verzwirnen sich so miteinander und bilden eine etwas dickere Kordel.
Tipp: Um ein falsches Verwirren der Schnüre zu verhindern, kannst du einen schweren Gegenstand, wie etwa eine Schere, auf die Kordel auffädeln. Dieser zieht dann die Mitte der Schnüre schön nach unten.
5. Jetzt musst du nur noch die Enden miteinander verknoten und fertig ist deine DIY Kordel!
Was man alles mit gedrehten Kordeln machen kann
Vor allem im Makramee-Bereich sind gedrehte Seile – dort oft als Rope-Garne bezeichnet – sehr geschätzt. Die lassen sich super einfach aufdrehen und auskämmen, was den einzigartigen Knüpf-Kreationen den typischen Boho-Look verleiht. Im Handarbeitsbereich werden gedrehte Seilchen ebenfalls gerne als Taschenhenkel oder Hoodie-Kordeln eingesetzt.
Geflochtene Kordeln: was, wofür und warum?
Wenn du die Kordel, an der dein Handy an deiner Seite baumelt, schon einmal genauer unter die Lupe genommen hast, ist dir bestimmt auch das feine Flechtmuster aufgefallen. Geflochtene Kordeln sind – naja – geflochten, was ihnen eine glatte und ebenmässig strukturierte Oberfläche verleiht. Ein einzelnes Seil besteht so aus ganz vielen feinen Strängen, was schon dünne geflochtene Schnüre sehr robust macht. Oftmals besitzen solche Flechtkorden einen Kern, den sogenannten Keder. Dieser sorgt für die charakteristisch angenehme und stabile Haptik.
Kordeln Selberflechten und Hilfe vom Kordelrad erhalten
Zugegeben, eine Kordel zu flechten ist etwas kniffliger, als eine zu drehen. Du hast da aber bestimmt auch schon die eine oder andere Erfahrung gesammelt. Hast du schon einmal Haare eingeflechtet? Das ist im Grunde nichts anderes, ausser dass bei einem Seil die Stränge feiner und länger sind und dass du oft mit mehr als drei Fäden arbeitest. Dafür ist deiner Kreativität kein Ende gesetzt. Ein super einfacher Hack ist hier die Verwendung eines Kordelrads. Das hilft dir dabei, deine Schnüre gleichmässig und ohne verknoten zu einer schönen Kordel zusammenzuflechten.
Die Videoanleitung hilft dir, den Faden nicht zu verlieren
Zum Thema "DIY-Freundschaftsband flechten mit dem Kordelrad" gibt's bei uns übrigens auch ein praktisches Video-Tutorial! Darin wird dir Schritt für Schritt genauestens erklärt, wie du selber eine Flechtkordel machen kannst – hier etwa für ein hübsches Armband.
Geflochtene Kordel sind vielseitig einsatzbereit
Mit einem schönen Endstück versehen machen sich geflochtene Seile super als Handykordeln. Auch zum Häkeln und Stricken sind sie super geeignet, da sie sich nicht beim Arbeiten von selbst aufdrehen. Wir verwenden besonders gerne geflochtenes Jumbo-Garn – etwa aus recycleten Materialien – für Häkelkörbe und Utensilos. Die robusten XXL-Kordeln sind trotz ihrer Dicke angenehm in der Verarbeitung und verleihen deinen DIYs einen coolen Chunky-Look.
Lass dich von coolen Projektideen mit Kordeln inspirieren
Die robusten Seile sind super vielseitig einsetzbar und finden sich entsprechend in den Produktlisten vieler unserer Deko- und Aufbewahrungs-DIYs. Wir brauchen die Kordeln besonders gerne zum Häkeln von Utensilos aller Art – gross und klein, mit und ohne Henkel, als Pflanzentöpfe und Waschkörbe... Die Kreativität nimmt schier kein Ende. Schau dir die Inspirationen an und finde neue Projekt-Ideen.
Tau, Seil, Garn oder Kordel? Lass uns die Begriffe entwirren
Seil, Kordel, Garn, Tau… Wie genau werden denn diese Bezeichnungen verwendet? Warum gibt es auf Deutsch so viele und wo kommen die her?
Beginnen wir mit dem Einfachsten: "Tau" wird definiert als "starkes Seil" und ist nah verwandt mit dem heutigen Wort "Werkzeug". Früher war "tau" ein Gerät im weitesten Sinne. Da dicke, schwere Seile schon damals in der Schifffahrt unabdingbar waren, hat sich die Bezeichnung vom Schiffsgerät "Tau" so gefestigt, dass es heute in dieser Form nur noch für die typisch robusten Seile Verwendung findet.
Das Wort "Seil", per Definition ein "dicker, gedrehter Strick", findet sich schon im Althochdeutschen in dieser Form und ist wahrscheinlich bis aufs Indogermanische "*sei-" oder "*si-" ("binden, Strick, Riemen") zurückzuführen. Dieser Begriff ist also schon seeehr lange in unserem Wortschatz zu Hause.
Ein "aus Fasern gesponnener Faden", auch bekannt als "Garn", ist auf das Germanische "*garna-" ("aus getrockneten Därmen gedrehte Schnur") zurückzuführen, was wiederum seinen Ursprung wohl im Indoeuropäischen "*g̑her-" ("Darm") hat und somit ebenfalls mit der lateinischen und der griechischen Bezeichnung dafür verwandt ist.
Ganz ähnlich verhält es sich mit der "Kordel", denn auch die scheint denselben Ursprung wie "Garn" zu haben. Aus dem Grieschischen "chordḗ" (χορδή), ebenfalls eine Bezeichnung für "Darm", hat sich das altfranzösische "cordel(l)e" mit der Bedeutung "kleines Seil" entwickelt. Von da fand die "Kordel" ihren Weg ins Deutsche.
Man sieht also: all diese Bezeichnungen unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Herkunft, nicht aber in ihrer Bedeutung. Wir sehen das mit den "richtigen" Bezeichnungen für all die Arten von strickartigen Textil-Schnüren nicht so eng. Trotzdem kann so ein kleiner (und hier eher untypischer) Exkurs in die Etymologie spannende Einblicke liefern.
Und was ist dein Favorit? Womit arbeitest du am liebsten? Welche Art von Kordel oder Seil gefällt dir am besten?
Freebook "Kordelkorb nähen"
Ja, du hast richtig gelesen: Wir nehmen geflochtene Kordeln auch gerne mal unter das Nähmaschinen-Füsschen. Im Handumdrehen entstehen so putzige Körbchen, bunte Tischsets und praktische Utensilos für allerlei Krimskrams. Unser Freebook zeigt dir ganz genau, wie das geht.
Freebooks, Bücher und Anleitungen für deine Kordel-DIYs
Freebook: Korb und Teppich aus Jumbogarn häkeln
Freebook: "Makramee-Mobile"
Freebook: Utensilo & Pflanzentopf "CROCHET"
Hat dich das Makramee-Fieber gepackt?
Nebst einer Riesenauswahl an unterschiedlichen Kordeln und Schnüren findest du in unserem Shop auch die passenden Bücher für allerlei Makramee-Projekte. Durchstöbere unser Sortiment und knüpfe drauflos.